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Amundi ETF-Fusion 2025: Steuerliche Auswirkungen und wichtige Hinweise für Anleger

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Fusion der Amundi MSCI World ETFs

Amundi, einer der führenden Vermögensverwalter und ETF-Anbieter, hat beschlossen, zwei seiner MSCI World ETFs zusammenzuführen. Der größere ETF (LU1781541179) mit einem Volumen von über 6 Milliarden Euro wird mit dem kleineren, 2,5 Milliarden Euro schweren ETF (IE000BI8OT95) verschmolzen. Diese Fusion, die am 21. Februar 2025 stattfinden soll, erfolgt durch Aufnahme: Der kleinere, in Irland aufgelegte ETF wird der aufnehmende Fonds, während der Luxemburger Fonds aufgelöst wird. Anleger des Luxemburger ETFs erhalten Anteile des irischen Fonds.

Diese Entscheidung markiert einen strategischen Schritt von Amundi, um von besseren steuerlichen Rahmenbedingungen in Irland zu profitieren. Der neue Fonds wird weiterhin den MSCI World Index abbilden und das kombinierte Vermögen beider Fonds verwalten.

Vorteile der Fusion: Steuerliche Optimierung durch Irland

Ein wesentlicher Grund für die Verschmelzung ist das vorteilhafte Steuerabkommen zwischen Irland und den USA. Physisch replizierte ETFs, die US-Aktien enthalten, unterliegen einer Quellensteuer auf Dividenden. Während in Luxemburg 30 Prozent Quellensteuer abgezogen werden, beträgt dieser Satz in Irland nur 15 Prozent.

Diese steuerliche Optimierung bedeutet höhere Nettoerträge für den Fonds und damit potenziell bessere Renditen für Anleger. Mit der Verlagerung des Fonds nach Irland sichert sich Amundi einen Wettbewerbsvorteil in einem Markt, der zunehmend auf Kosteneffizienz und steuerliche Vorteile fokussiert ist.

Nachteile für Anleger: Steuerliche Folgen der Fondsverschmelzung

Für Anleger des Luxemburger MSCI World ETFs bringt die Fusion jedoch steuerliche Nachteile mit sich. Da die Verschmelzung über Landesgrenzen hinweg erfolgt, wird sie in Deutschland als steuerliches Ereignis betrachtet. Dies wird so gewertet, als hätten Anleger ihre Anteile am Luxemburger ETF verkauft.

Die steuerlichen Folgen sind erheblich: Gewinne, die bisher unversteuert blieben, werden auf einen Schlag mit der Abgeltungssteuer (26,4 Prozent inklusive Solidaritätszuschlag) belastet. Beispielsweise führt ein Gewinn von 10.000 Euro zu einer Steuerlast von 1.848 Euro. Die Steuer wird direkt vom Referenzkonto des Anlegers abgezogen, ohne dass eine Auszahlung erfolgt. Anleger sollten daher sicherstellen, dass ihr Konto ausreichend gedeckt ist.

Praktische Details der Verschmelzung

Die Fusion ist für den 21. Februar 2025 geplant und könnte bis zu zehn Bankarbeitstage dauern. Während dieser Zeit haben Anleger keinen Zugriff auf ihre investierten Mittel im betroffenen Fonds. Am Umstellungstag wird die Steuer vom Referenzkonto abgebucht, ähnlich wie bei der jährlichen Vorabpauschale.

Anleger sollten bis zum 17. Februar 2025 prüfen, ob genügend Liquidität auf ihrem Konto vorhanden ist. Falls nicht, ist es ratsam, vorab einige Anteile des Luxemburger ETFs zu verkaufen, um mögliche Dispokosten zu vermeiden.

Was Anleger jetzt beachten sollten

Um unnötige finanzielle Belastungen durch die Fondsverschmelzung zu vermeiden, sollten Anleger proaktiv handeln:

  1. Kontostand prüfen: Sicherstellen, dass genügend Liquidität auf dem Referenzkonto vorhanden ist, um die Steuer zu begleichen.
  2. Teilverkäufe tätigen: Wer nicht ausreichend Geld auf dem Konto hat, kann bis zum 18. Februar 2025 Anteile verkaufen, um die erforderliche Liquidität zu schaffen.
  3. Steuerliche Beratung einholen: Insbesondere bei hohen Gewinnen kann eine Beratung durch einen Steuerexperten sinnvoll sein.
  4. Weitere Informationen einholen: Amundi bietet eine gebührenfreie Hotline (0800-555 1928) für Fragen zur Fusion und den steuerlichen Auswirkungen.
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