|
Wiedergabe
Getting your Trinity Audio player ready...
|
Neue Ifo-Studie zeigt dramatische Mietschere in Deutschlands Metropolen
Das Ifo-Institut München warnte am 13. Oktober 2025 vor den gravierenden Folgen der stark steigenden Mieten bei Neuverträgen in Deutschlands Großstädten. Während die Bestandsmieten zwischen 2013 und 2024 nur moderat zunahmen, legten die Neuvertragsmieten in den sieben größten Städten im selben Zeitraum um durchschnittlich 75 Prozent zu.
Neuverträge bis zu 70 Prozent teurer als bestehende Mietverhältnisse
Die Untersuchung zeigt eine zunehmend deutliche Mietspreizung: Zwischen bestehenden und neuen Mietverträgen liegt die durchschnittliche Differenz derzeit bei 4,48 Euro pro Quadratmeter – das entspricht einem Aufschlag von 48 Prozent. Besonders ausgeprägt ist der Abstand in Berlin mit rund 70 Prozent, gefolgt von München mit 45 Prozent und Hamburg mit 37 Prozent. In Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf bewegen sich die Aufschläge laut Ifo zwischen 30 und 36 Prozent.
Das Ifo-Institut nutzte für die Analyse Daten des Statistischen Bundesamtes zu Bestandsmieten und verglich diese mit Inseraten zu Angebotsmieten auf dem freien Markt. Damit ergibt sich ein realistisches Bild der aktuellen Lage auf den angespannten Wohnungsmärkten.
Mietmarkt wird zur sozialen Lotterie
Die zunehmende Diskrepanz zwischen Alt- und Neumieten führt laut Ifo zu einem „zweigeteilten Mietmarkt“. Während Bestandsmieter von stabilen, regulierten Mieten profitieren, müssen Wohnungssuchende bei Neuabschlüssen oft mehrere hundert Euro mehr pro Monat zahlen – bei identischer Lage und Wohnungsgröße. Die Folge: Der Mietmarkt wird zur Lotterie, in der Glück über finanzielle Belastung entscheidet.
Laut Ifo liegt die durchschnittliche Mietbelastung bei Haushalten mit niedrigem Einkommen seit Jahren stabil bei etwa 35 Prozent des Nettoeinkommens. Bei Neuvermietungen erreicht sie in Großstädten mittlerweile fast 50 Prozent. Das hat nicht nur soziale, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen: Wer hohe Wohnkosten trägt, kann weniger konsumieren und spart seltener, was das Wachstum hemmt.
Sinkende Mobilität gefährdet den Arbeitsmarkt
Viele Menschen bleiben aus Kostengründen in ihren bisherigen Wohnungen – auch wenn diese nicht mehr zu ihrer Lebenssituation passen. Das senkt die Mobilität auf dem Arbeitsmarkt und erschwert es Unternehmen, Fachkräfte in Metropolregionen zu gewinnen. „Wenn Arbeitskräfte sich Wohnen in den Metropolen nicht mehr leisten können, verlieren die Städte an wirtschaftlicher Kraft“, erklärte Oliver Falck vom Ifo-Institut.
Ifo fordert Maßnahmen: weniger Kosten, mehr Tempo, gezielte Förderung
Das Institut rät der Politik, den Wohnungsbestand effizienter zu nutzen und die Schaffung neuen Wohnraums zu beschleunigen. Entscheidend seien:
1. Geringere Baukosten und steuerliche Anreize für Wohnungsbau.
2. Schnellere Genehmigungsverfahren für Neubauten.
3. Förderung bezahlbarer Wohnungen durch gezielte Programme.
Eine strikte Mietpreisregulierung könne zwar kurzfristig Entlastung bringen, löse aber laut Ifo das Kernproblem nicht: den Mangel an verfügbarem Wohnraum. Stattdessen müsse das Ziel sein, den Wohnungsmarkt zu beleben, ohne Investitionsanreize zu zerstören.
Bezug zur Fondsbranche: Immobilienfonds und Wohnungsinvestments im Fokus
Für Anleger rückt angesichts der Mietdynamik das Thema Wohnimmobilienfonds wieder stärker in den Fokus. Fonds mit Fokus auf Wohnraumentwicklung, nachhaltige Immobilien oder soziale Infrastruktur profitieren mittel- bis langfristig von der anhaltend hohen Nachfrage nach städtischem Wohnraum. Diese Anlageklasse bietet Stabilität und potenziell attraktive Erträge in einem Umfeld steigender Mieten.
Mit PROfinance profitieren Anleger von einem 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag sowie attraktiven Sonderkonditionen für ihre Fondsanlage. Bei einem Wechsel zum Fondsvermittler PROfinance können Sie Ihr bestehendes oder neues Depot optimieren und von bis zu 99 % Rückvergütung, keinen Ausgabeaufschlägen sowie exklusiven Treue- und Bonusvorteilen profitieren – inklusive professionellem Support und digitalem Kundenportal.
Tipp: Mietmärkte beobachten – Chancen in Immobilienfonds nutzen
Anleger sollten die Entwicklung am Wohnungsmarkt genau verfolgen. Offene Immobilienfonds oder REITs, die in Wohnraum investieren, können langfristig von steigenden Mieten und wachsender Nachfrage profitieren – insbesondere in Städten mit strukturellem Wohnraummangel.
Fazit: Mietschere wächst – Ifo warnt vor sozialen und ökonomischen Folgen
Die Ifo-Analyse macht deutlich: Deutschlands Großstädte stehen vor einer doppelten Herausforderung. Die Schere zwischen Alt- und Neumieten verschärft soziale Spannungen und gefährdet die wirtschaftliche Dynamik. Nur mehr Wohnraum, niedrigere Baukosten und gezielte Förderung können den Trend umkehren.
FAQ – Häufige Fragen zu den Ifo-Mietdaten 2025
Wie stark sind die Mieten bei Neuverträgen gestiegen?
Laut Ifo stiegen die Neuvertragsmieten in den sieben größten Städten zwischen 2013 und 2024 um 75 Prozent.
Wie groß ist der Unterschied zwischen alten und neuen Mieten?
Der Abstand liegt derzeit bei durchschnittlich 4,48 Euro pro Quadratmeter – ein Aufschlag von 48 Prozent gegenüber Bestandsmieten.
Welche Städte sind besonders betroffen?
In Berlin beträgt der Aufschlag rund 70 Prozent, in München 45 Prozent, in Hamburg 37 Prozent. In Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf liegen die Werte zwischen 30 und 36 Prozent.