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Warum die Vergangenheit zeigt, dass Geduld und Mut an den Märkten langfristig belohnt werden
Die Märkte mögen schwanken – doch wer die Vergangenheit kennt, weiß: Geduld schlägt Panik, und Diversifikation schlägt Angst.
Die ewige Frage: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg?
„Sind Aktien nicht schon viel zu teuer?“ – Diese Frage hört man immer wieder, vor allem mit Blick auf die US-Märkte und das rasante Wachstum der KI-Unternehmen. Viele Anleger fürchten, dass die vermeintliche KI-Blase bald platzt oder dass die Staatsverschuldung der großen Volkswirtschaften eine neue Krise auslöst.
Doch aktuelle Analysen zeigen: Wer langfristig denkt, hat wenig zu befürchten – im Gegenteil.
Langfristige Aussichten besser als gedacht
Laut der Langfristprognose (LTCMA) von JP Morgan Asset Management vom Oktober 2025 bleiben die Aussichten für Anleger erstaunlich robust. Für ein globales Portfolio mit 60 % Aktien und 40 % Anleihen erwartet das US-Fondshaus in den kommenden 10 bis 15 Jahren einen durchschnittlichen jährlichen Ertrag von rund 5,4 % – leicht mehr als im Vorjahr.
Das ist bemerkenswert, denn trotz geopolitischer Spannungen, Inflation und steigender Zinsen sehen die Experten keine globale „Super-Blase“, sondern solide Fundamentaldaten.
KI, Zinsen und Gold: Drei Kräfte, die das nächste Jahrzehnt prägen
- Künstliche Intelligenz (KI): JP Morgan geht davon aus, dass KI langfristig zu Produktivitätssteigerungen und höheren Unternehmensgewinnen führen wird. Sinkende Preise für KI-Anwendungen könnten die Wirtschaft zusätzlich beflügeln – vor allem in den USA.
- Anleihen: Nach Jahren der Niedrigzinsen sind Bonds wieder attraktiv. Langfristig lassen sich mit Staatsanleihen aus dem Euroraum laut Prognose rund 3,4 % jährlich erzielen. Das stabilisiert Portfolios und reduziert Schwankungen.
- Gold: Das Edelmetall feiert ein Comeback. JP Morgan rechnet mit einer langfristigen Jahresrendite von 4,9 % – fast doppelt so viel wie im Vorjahr erwartet. Der Grund: Unsicherheit über Schulden, Inflation und Währungen treibt Notenbanken und Anleger gleichermaßen ins Gold.
Lehren aus 200 Jahren Börsengeschichte
Eine Langzeitanalyse der Deutschen Bank zeigt: Wer über 25 Jahre in Aktien investiert blieb, hatte praktisch kein Verlustrisiko. In 99,2 % der Fälle lagen Aktien am Ende im Plus – selbst nach Inflation.
Ein reines Aktiendepot erzielte im historischen Durchschnitt 4,9 % reale Rendite pro Jahr, während ein klassisches 60/40-Portfolio mit 4,2 % kaum schlechter abschnitt – aber mit deutlich weniger Schwankungen.
Anleihen boten mit 2,6 %, Gold mit 0,4 %, und Bargeld sogar mit –2 % die schwächsten Ergebnisse.
Tektonische Verschiebungen und neue Chancen
Wirtschaftlicher Nationalismus, technologische Revolutionen und geopolitische Spannungen verändern die Märkte – aber sie schaffen auch neue Gewinner. Wer breit investiert bleibt, profitiert von diesen „tektonischen Verschiebungen“, wie JP Morgan sie nennt. Denn jede Krise hat in der Vergangenheit neue Wachstumszyklen hervorgebracht – von der industriellen Revolution bis zur Digitalisierung. Die KI-Ära dürfte hier keine Ausnahme sein.
Fazit: Die Zukunft gehört den Langfristigen
Kurzfristige Schwankungen sind unvermeidlich – doch wer investiert bleibt, wird langfristig belohnt. Aktien, Anleihen und Gold bilden weiterhin das Fundament eines stabilen Portfolios. Die Kombination aus Ertragschancen und Stabilität macht das klassische 60/40-Portfolio auch in der KI-Ära zu einem starken Modell. Wer heute mutig investiert, könnte rückblickend feststellen: Die Angst vor der Blase war die eigentliche Blase.
Tipp: Regelmäßig investieren statt auf den perfekten Moment warten
Markttiming funktioniert selten. Wer stattdessen mit einem Sparplan schrittweise investiert, nutzt Kursschwankungen automatisch zum Durchschnittskosteneffekt. Das senkt das Risiko und erhöht langfristig die Renditechancen – unabhängig vom Einstiegszeitpunkt.
FAQ: Häufige Fragen zum Aktienmarkt und langfristigen Investieren
Ist jetzt ein guter Zeitpunkt zum Investieren, oder sollte man abwarten?
Langfristig betrachtet ist Timing zweitrangig. Historische Daten zeigen, dass Anleger, die regelmäßig investieren und Rücksetzer aussitzen, deutlich bessere Ergebnisse erzielen als Markt-Timer.
Sollte man KI-Aktien jetzt meiden, weil sie überbewertet sind?
Kurzfristig kann es Übertreibungen geben, doch langfristig wird KI viele Branchen effizienter machen. Statt auf einzelne Hypes zu setzen, lohnt sich eine breite Streuung über ETFs oder Fonds, die vom Trend profitieren.
Ist Gold wieder ein sicherer Hafen?
Ja – besonders in Zeiten hoher Verschuldung und geopolitischer Unsicherheit. Gold eignet sich als stabilisierender Bestandteil eines diversifizierten Portfolios, ersetzt aber keine renditestarken Anlagen wie Aktien.