Aktive ETFs im Aufwind: Wie Fondsmanager den ETF-Markt verändern

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Von der Indexnachbildung zur aktiven Steuerung – der neue Trend im ETF-Markt

Von der Indexnachbildung zur aktiven Steuerung

Immer mehr Fondsgesellschaften drängen mit aktiven börsengehandelten Fonds (ETFs) auf den Markt. Anders als klassische, passive ETFs, die einfach einen Index wie den MSCI World abbilden, weichen aktive ETFs gezielt davon ab – häufig nach festen, regelbasierten Kriterien. Damit positionieren sie sich zwischen traditionellen Investmentfonds und passiven ETFs.

Boom in den USA – und nun auch in Deutschland

In den USA haben sich aktive ETFs längst zu einem wichtigen Portfoliobaustein vieler Privatanleger entwickelt. Auch in Deutschland wächst das Angebot rasant: Die Zahl der hierzulande vertriebenen aktiven ETFs hat sich in den vergangenen zwölf Monaten (Oktober 2024 – September 2025) fast verdoppelt – auf mehr als 180 Produkte. Das in aktiven ETFs verwaltete Anlegergeld stieg bis Ende August 2025 um rund 50 Prozent auf etwa 65 Milliarden Euro.

Aktive ETFs bleiben (noch) Nischenprodukt

Trotz des Wachstums sind viele Fonds weniger aktiv, als der Name vermuten lässt. Im Vergleich zu klassischen Index-ETFs bleiben sie in Deutschland weiter ein Nischenprodukt. Laut Morningstar flossen aktiven ETFs in Europa im ersten Halbjahr 2025 netto 10 Milliarden Euro zu – passiven ETFs hingegen 160 Milliarden Euro. Neben Zuflüssen trieb auch die starke Börsenentwicklung das Fondsvolumen nach oben.

USA als Vorreiter bei aktiven ETFs

In den USA sind aktive ETFs bereits deutlich etablierter. Nach Morningstar-Daten war 2025 nur noch etwa jeder siebte neu aufgelegte ETF passiv verwaltet. Der Trend geht klar in Richtung aktiver Strategien.

Neue Anbieter setzen auf aktive Strategien

Immer mehr neue ETF-Anbieter verzichten darauf, einfach einen Index zu replizieren. Laut einer im August 2025 veröffentlichten State-Street-Studie waren 90 Prozent aller neuen ETF-Anbieter in Europa mit aktiven Strategien am Start. Anbieter bewerben ihre Produkte als günstige Mischung aus passivem ETF und aktivem Fonds: Sie kosten etwas mehr als passive ETFs, sind aber deutlich günstiger als klassische aktiv gemanagte Fonds. Die durchschnittlichen jährlichen Gebühren liegen bei rund 0,45 Prozent.

Vorteile: Mehr Transparenz und Handelsflexibilität

Ein wichtiger Vorteil: Aktive ETFs veröffentlichen ihr Portfolio meist täglich und sind fortlaufend an der Börse handelbar. Anleger können so flexibel reagieren und haben die Chance, eine höhere Rendite als der Markt zu erzielen.

Nachteile: Höhere Kosten und kurze Historie

Demgegenüber stehen höhere Kosten im Vergleich zu passiven ETFs und – bei neu aufgelegten Produkten – eine noch kurze Leistungsbilanz. Zudem besteht das Risiko, dass aktive ETFs schlechter abschneiden als ihre passiven Pendants.

Durchwachsene Renditen bei aktiven ETFs

Die Renditen aktiver ETFs variieren stark je nach Anlageschwerpunkt. Viele Strategien orientieren sich weiterhin eng am breiten Aktien- oder Anleihemarkt.

Die drei größten aktiven ETFs (Stand 31. August 2025)

  1. JPM US Research Enhanced Index Equity Active UCITS ETF USD ACC (IE00BF4G7076) – Aktien Nordamerika, Vermögen: 11 Mrd. €, Rendite 3 Jahre p.a.: 13,2 %
  2. JPM Global Research Enhanced Index Equity Active UCITS ETF USD ACC (IE00BF4G6Y48) – Aktien Welt, Vermögen: 8,8 Mrd. €, Rendite 3 Jahre p.a.: 12,6 %
  3. JPM Global Research Enhanced Index Equity Active UCITS ETF EUR ACC (IE00BF4G7183) – Aktien Europa, Vermögen: 2,8 Mrd. €, Rendite 3 Jahre p.a.: 12,5 %

Beispiele: Research-Enhanced-Ansätze

Bekannte Beispiele sind die sogenannten „Research Enhanced“-Strategien von J.P. Morgan Asset Management und Fidelity, den beiden größten Anbietern aktiver ETFs. Diese Produkte basieren auf dem breiten Markt, nutzen aber interne Analystenbewertungen, um einzelne Aktien über- oder unterzugewichten – innerhalb enger Bandbreiten. Damit unterscheiden sie sich deutlich von aggressiveren Strategien wie dem ARK Innovation UCITS ETF der bekannten Tech-Investorin Cathie Wood.

Begrenztes Kurspotenzial bei vielen Produkten

Anleger sollten sich bewusst sein, dass das Kurspotenzial vieler aktiver ETFs begrenzt ist. Bislang gibt es kaum ETFs, die einfach einen aktiv gemanagten Fonds abbilden. Viele Strategien bewegen sich weiterhin nah an etablierten Benchmarks.

Neue Transparenzregeln bringen Bewegung in den Markt

Künftig könnten aktive ETFs tatsächlich aktiver werden – auch dank neuer Transparenzregeln an den Fondsstandorten Luxemburg und Irland. Diese erlauben es Anbietern inzwischen, ETF-Portfolios nur noch monatlich oder quartalsweise zu veröffentlichen, anstatt täglich.

Fidelity startet mit semi-transparentem ETF

Ein Beispiel: Fidelity hat im September 2025 den ersten semi-transparenten ETF in Irland aufgelegt. Der Fonds investiert in US-Nebenwerte und lässt größere Abweichungen von der Benchmark zu. Damit könnte er zum Vorbild für eine neue Generation aktiver ETFs werden.

Tipp: Aktive ETFs gezielt als Ergänzung nutzen

Wer langfristig investiert und auf aktive Risikosteuerung setzen möchte, kann aktive ETFs als Ergänzung zu passiven Strategien einsetzen. Besonders interessant sind sie für Anleger, die Flexibilität und tägliche Handelbarkeit schätzen, aber dennoch von Research-basierten Entscheidungen profitieren wollen. Wichtig: Kosten und Aktivitätsgrad sollten immer im Verhältnis zur erwarteten Mehrrendite stehen.

Fazit: Aktive ETFs gewinnen an Bedeutung – bleiben aber Spezialthema

Aktive ETFs entwickeln sich zunehmend zu einem spannenden Bindeglied zwischen passivem und aktivem Fondsmanagement. Ihr Marktanteil wächst, insbesondere in den USA und zunehmend auch in Europa. Dennoch bleibt die Performance bislang gemischt, und viele Produkte sind kaum „aktiver“ als klassische Indexfonds. Für Anleger, die Transparenz, Liquidität und Kostenbewusstsein schätzen, können aktive ETFs jedoch eine sinnvolle Portfolioergänzung sein – vor allem, wenn semi-transparente Produkte künftig mehr Handlungsspielraum bieten.

FAQ – Häufige Fragen zu aktiven ETFs

Was unterscheidet aktive ETFs von klassischen Index-ETFs?
Aktive ETFs weichen gezielt von einem Referenzindex ab. Während klassische ETFs den Index exakt nachbilden, nutzen aktive Varianten Research, Analystenratings oder algorithmische Gewichtungen, um Chancen und Risiken individuell zu steuern.

Sind aktive ETFs teurer als passive?
Ja, etwas. Während passive ETFs oft Gebühren von 0,10–0,25 % p.a. verlangen, liegen aktive ETFs im Schnitt bei etwa 0,45 %. Dafür bieten sie potenziell höhere Renditen und mehr Flexibilität in der Steuerung.

Für wen eignen sich aktive ETFs besonders?
Aktive ETFs sind vor allem für Anleger mit mittlerem bis langfristigem Horizont interessant, die auf Marktchancen reagieren möchten, ohne auf die Kostenvorteile eines ETF-Handels zu verzichten. Besonders Research-gestützte Strategien können helfen, Überrenditen zu erzielen.

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