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Bitcoin fällt unter 100.000 Dollar: Ursachen, ETF-Abflüsse und Marktreaktionen
Der Kryptomarkt bebt – und diesmal stärker als viele es erwartet haben. In der Nacht zum 14. November 2025 rutschte der Bitcoin erneut deutlich unter die psychologisch extrem wichtige Marke von 100.000 US-Dollar und fiel zeitweise auf 95.000 US-Dollar. Doch viel spektakulärer als der bloße Kurssturz ist die Bewegung hinter den Kulissen: Die US-Bitcoin-ETFs verzeichneten am 13. November die zweitgrößten Tagesabflüsse ihrer Geschichte – fast 900 Millionen Dollar netto flossen ab.
Was bedeutet dieses Signal? Wer verkauft hier? Und warum jetzt?
Die tektonischen Verschiebungen im Markt
Ein Rekord, der die Kryptoszene erschüttert
Binnen eines Tages zogen Anleger rund 900 Millionen US-Dollar aus den US-Bitcoin-ETFs ab – ein historisch seltener Vorgang, übertroffen nur von den massiven Abflüssen im Sommer. Denn: Da zogen Anleger binnen fünf Handelstagen fast zwei Milliarden Dollar aus den ETFs ab – es waren die größten Abflüsse in der Geschichte, als im Juni 2025 der Bitcoin auch unter die Marke von 100.000 Dollar fiel. Diese historische Parallele zeigt, wie sensibel ETF-Investoren auf das Unterschreiten dieser psychologisch wichtigen Schwelle reagieren.
Die drei Käufergruppen, die sich gleichzeitig zurückgezogen haben
Laut Analyse der Kryptobörse Bitunix haben sich aktuell alle drei zentralen Käufergruppen gleichzeitig vom Markt abgewendet:
- Große institutionelle Investoren
- Börsengehandelte Bitcoin-ETFs
- Unternehmen, die Bitcoin-Akkumulation zum Geschäftsmodell gemacht haben
Diese Gleichzeitigkeit ist selten – und sie schafft ein plötzliches Nachfragevakuum, das den Kurs unter die Marke von 100.000 Dollar fallen ließ.
Warum die ETF-Abflüsse so gefährlich sind
Der Mechanismus hinter dem Kursdruck:
Seit Januar 2024 sind US-Bitcoin-ETFs ein entscheidender Zugangskanal für institutionelles Kapital. Insgesamt flossen seitdem rund 60 Milliarden US-Dollar in diese Produkte.
ETF-Mechanik bedeutet:
Fließen Gelder hinein, kaufen Fonds Bitcoin – fließen Gelder hinaus, müssen Fonds Bitcoin verkaufen. Die aktuelle Welle an Verkäufen setzt den Preis entsprechend massiv unter Druck.
Die Stimmung kippt – und zwar dramatisch
Extreme Angst als Marktindikator
Der „Angst und Gier“-Index der Analyseseite Alternativeme fiel seit dem Bitcoin-Allzeithoch Anfang Oktober (74 Punkte, Gier) auf 16 Punkte – ein Niveau, das extreme Angst signalisiert und seit Februar 2025 nicht mehr erreicht wurde.
Erklärung: Der Index reicht von null bis 100. Je höher der Wert, desto besser ist die Stimmung.
Extreme Angst kann ein Kontraindikator sein – aber historisch sind Phasen massiver Panik oft langwieriger, als Anleger hoffen.
Die makroökonomischen Brandbeschleuniger
Fed, Shutdown und Arbeitsmarkt als Belastung
Mehrere externe Faktoren verstärken die Marktunsicherheit gleichzeitig:
- 43 Tage US-Shutdown → wichtige Inflations- und Arbeitsmarktdaten fehlten
- Fed-Zinspfad unklar → Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Dezember fällt von 94 % (Vormonat) auf 50 %
- Schwächerer Aktienmarkt & Arbeitsmarktprobleme → Anleger liquidieren Assets, um Cash zu schaffen
Risk-off-Phasen treffen den Bitcoin naturgemäß besonders stark.
Blick nach vorn: Gefahr oder Chance?
Das langfristige Bild bleibt strukturell bullish
Trotz aller Turbulenzen:
- Das Bitcoin-Angebot steigt kaum noch.
- Das institutionelle Interesse bleibt strukturell hoch.
- Historisch sind Rücksetzer wie diese langfristig oft gute Einstiegsgelegenheiten.
Doch kurzfristig bleibt der Markt fragil – bis ETF-Abflüsse abklingen und die Fed Klarheit liefert.
Fazit: Ein Warnsignal – aber kein Krypto-Weltuntergang
Die zweitgrößten ETF-Abflüsse der Geschichte markieren einen der heikelsten Momente des Jahres 2025. Die Marktpsychologie kippt, institutionelle Anleger werden vorsichtig, Makrorisiken nehmen zu. Doch die langfristigen Fundamentaldaten bleiben stark.
Entscheidend wird sein:
- Stabilisieren sich die ETF-Abflüsse?
- Bringt die Fed im Dezember Klarheit über den Zinspfad?
Bis dahin bleibt der Markt nervös – aber für langfristige Anleger vielleicht spannender denn je.
PROfinance-Tipp: Marktstress verstehen – strukturiert investieren
In volatilen Phasen zeigt sich, wie wichtig eine klare Depotstruktur ist. Über PROfinance können Anleger Fonds und ETFs ohne Ausgabeaufschlag besparen und erhalten eine jährliche Treueprämie – ein Vorteil, wenn Unsicherheit im Markt dominiert. So lassen sich Chancen nutzen, ohne blind auf kurzfristige Bewegungen zu reagieren.
FAQ: Wichtige Fragen zur Bitcoin-Situation 2025
Warum beeinflussen ETF-Abflüsse den Bitcoin so stark?
Weil Spot-ETFs physisch hinterlegt sind. Werden Anteile verkauft, müssen Fonds reale Bitcoin abstoßen – das erzeugt starken Verkaufsdruck.
Bedeutet extreme Angst automatisch eine Trendwende?
Nein. Extreme Angst kann ein Kontraindikator sein, aber historische Beispiele zeigen: Der Markt kann trotz niedriger Werte weiter fallen.
Warum haben sich alle großen Käufergruppen gleichzeitig zurückgezogen?
Institutionelle und Unternehmen reagieren stark auf Makrorisiken wie hohe Zinsen, unsichere Konjunkturdaten oder politische Störungen. Dieses Zusammenspiel führte 2025 zu einer seltenen gemeinsamen Zurückhaltung.