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Freistellungsauftrag & Jahresendfristen – das müssen Anleger jetzt wissen
Zum Jahresende steht für viele Anleger eine der wichtigsten Fristen des Depotjahres an. Wer jetzt richtig handelt, kann sofort Steuern sparen und gleichzeitig seine langfristige Rendite erhöhen. Denn auf Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne fallen 25 % Abgeltungsteuer plus Soli und gegebenenfalls Kirchensteuer an – insgesamt fast 28 %. Genau deshalb ist der Sparerpauschbetrag von 1000 € (2000 € für Ehepaare) so wertvoll. Wird dieser nicht genutzt, verfällt er.
Warum der Sparerpauschbetrag jetzt geprüft werden muss
Viele Anleger merken erst im Dezember, dass Teile ihres Sparerpauschbetrags ungenutzt bleiben. Um ihn optimal auszuschöpfen, sollten sie prüfen, ob in diesem Jahr noch steuerpflichtige Erträge wie Zinsen, Dividenden oder bereits aufgelaufene Kursgewinne realisiert werden können. Entscheidend ist, dass ein korrekter Freistellungsauftrag hinterlegt ist – nur dann werden Erträge bis 1.000 € bzw. 2.000 € automatisch steuerfrei berücksichtigt.
Freistellungsauftrag prüfen – sonst bringt der Verkauf wenig
Ist kein Freistellungsauftrag beim Broker hinterlegt, behält die Bank die Steuer automatisch ein, und man bekommt das Geld erst viel später über die Steuererklärung zurück. Wichtig: Alle Freistellungsaufträge aller Depots zusammen dürfen 1000 € nicht überschreiten.
Tax Harvesting: Gewinne und Verluste optimal verrechnen
Tax Harvesting bedeutet, Gewinne und Verluste geschickt zu kombinieren. Wichtig: Aktienverluste dürfen nur mit Aktiengewinnen verrechnet werden. Fondsverluste nur mit Fondserträgen. Liegen Gewinne und Verluste in verschiedenen Depots, braucht man eine Verlustbescheinigung – Frist: 15. Dezember. Verpasste Frist? Dann bleiben Verluste beim Broker „gesperrt“ und können nur in diesem Depot mit künftigen Gewinnen verrechnet werden.
Kosten nicht vergessen – Gebühren können Vorteile auffressen
Gerade bei kleinen Positionen können Orderkosten die Steuerersparnis teilweise wieder zunichtemachen. Darum vorher überschlagen, ob sich der Vorgang lohnt.
Zinsen, Kryptos, Gold – die oft übersehenen Sonderfälle
Auch Tagesgeld und Festgeld nutzen den Freibetrag. Daher Freistellungsauftrag richtig verteilen. Kryptowährungen und physisches Gold unterliegen nicht der Abgeltungsteuer, sondern der einjährigen Spekulationsfrist – wobei bei vielen Trades schnell steuerliche Komplexität entsteht.
Tipp: So prüfen Anleger zum Jahresende alle wichtigen Punkte
Prüfen Sie jetzt: Freibetrag ausgeschöpft? Gewinne realisiert? Verluste verrechnet? Freistellungsauftrag korrekt verteilt? Verlustbescheinigung rechtzeitig angefordert? Wer diese Schritte jährlich durchläuft, holt langfristig mehr Netto aus seinem Depot heraus – mit minimalem Aufwand.
Fazit: Jahresende konsequent nutzen – und sofort Steuern sparen
Der Dezember ist der ideale Moment für den steuerlichen Depotcheck. Durch das gezielte Realisieren von Gewinnen, kluges Verrechnen von Verlusten und korrekte Freibetragsnutzung lassen sich Steuern sparen und zukünftige Steuerlasten senken. Wer die Fristen einhält und strukturiert vorgeht, verbessert seine Rendite nachhaltig – Jahr für Jahr.
FAQ: Häufige Fragen zum Depot-Endjahrescheck
Wie nutze ich den Sparerpauschbetrag am besten?
Indem Sie prüfen, ob steuerpflichtige Erträge wie Zinsen, Dividenden oder realisierte Kursgewinne in diesem Jahr noch anfallen können. Solange Ihr Freistellungsauftrag nicht ausgeschöpft ist, werden diese automatisch steuerfrei verrechnet. Wichtig ist, dass ein korrekter Freistellungsauftrag hinterlegt ist und keine Doppelverteilung über mehrere Banken erfolgt.
Warum ist der 15. Dezember so wichtig?
Bis dahin muss die Verlustbescheinigung beantragt sein. Ohne diese können Verluste nicht brokerübergreifend verrechnet werden.
Was bringt Tax Harvesting wirklich?
Es senkt sofort Ihre Steuerlast und erhöht Ihre Nettoerträge. Richtig angewandt ist es einer der effektivsten Hebel im Depotmanagement.