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ETF oder Fonds – was ist besser für Einsteiger?

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Wer mit dem Investieren beginnt, steht oft vor der Frage: ETFs oder aktiv gemanagte Fonds – welche Anlageform eignet sich besser für Einsteiger? Beide Varianten haben ihre Stärken, unterscheiden sich jedoch deutlich in Strategie, Kosten und Transparenz. Dieser Überblick zeigt, was Anfänger wissen sollten, bevor sie ihre ersten Schritte am Kapitalmarkt machen.

Was unterscheidet ETFs und aktiv gemanagte Fonds?

Ein ETF (Exchange Traded Fund) bildet einen bestimmten Börsenindex wie den DAX oder MSCI World passiv nach. Er wird nicht von einem Fondsmanager aktiv gesteuert, sondern automatisiert anhand eines Regelwerks verwaltet.

Ein aktiver Fonds dagegen wird von einem Fondsmanagement-Team gesteuert. Die Manager analysieren Märkte, wählen gezielt Einzeltitel aus und versuchen, den Vergleichsindex zu übertreffen (sogenannte Outperformance). Dafür fallen zusätzliche Kosten an.

Der wichtigste Unterschied liegt also im Managementansatz: passiv bei ETFs, aktiv bei klassischen Fonds. Das hat spürbare Auswirkungen auf Kosten und Chancen.

Vorteile von ETFs für Einsteiger

ETFs gelten als ideal für Einsteiger – aus mehreren Gründen:

  • Kosteneffizienz: Die jährlichen Verwaltungskosten (TER) liegen meist zwischen 0,1 % und 0,5 %, während aktive Fonds oft 1,5 % bis 2,5 % verlangen. Ausgabeaufschläge entfallen in der Regel.
  • Breite Streuung: Ein ETF auf den MSCI World investiert in über 1.500 Unternehmen weltweit – das senkt das Risiko einzelner Verluste und macht das Portfolio robuster.
  • Transparenz und Einfachheit: ETFs sind börsengehandelt, jederzeit einsehbar und klar strukturiert. Die Zusammensetzung ist täglich nachvollziehbar.
  • Einfacher Zugang über Sparpläne: Viele Broker bieten ETF-Sparpläne bereits ab 1 € bis 25 € pro Monat an, je nach Anbieter oft ohne Ordergebühr.

 
Diese Punkte machen ETFs zu einem guten ersten Schritt für langfristig orientierte Anleger, die unkompliziert Vermögen aufbauen möchten.

Wann aktiv gemanagte Fonds sinnvoll sein können

Trotz ihrer höheren Kosten haben aktive Fonds durchaus ihre Berechtigung – vor allem in bestimmten Marktphasen oder Nischenbereichen:

  • Flexibilität: Fondsmanager können auf aktuelle Marktereignisse reagieren und das Portfolio aktiv anpassen.
  • Krisensteuerung: In volatilen Märkten können defensive Maßnahmen wie die Erhöhung der Liquiditätsquote ergriffen werden.
  • Spezialstrategien: Es gibt aktive Fonds, die gezielt in unterbewertete Aktien (Value), Trendbranchen oder bestimmte Regionen investieren – diese lassen sich nicht immer einfach mit einem ETF abbilden.

 
Wer bereit ist, Zeit in die Auswahl eines wirklich leistungsfähigen Fonds zu investieren (z. B. über Rankings, Ratings oder Kennzahlen wie Sharpe-Ratio), kann auch hier erfolgreich sein – allerdings mit mehr Aufwand und Unsicherheit.

Die größten Nachteile beider Varianten im Vergleich

ETFs bieten keine Möglichkeit, auf fallende Märkte aktiv zu reagieren. Sie spiegeln den Index – steigt er, steigt der ETF, fällt er, fällt auch der ETF. Zudem gibt es bei exotischeren ETFs mitunter Tracking-Differenzen – also geringe Abweichungen zwischen ETF-Performance und der Indexentwicklung. Auch steuerliche Aspekte wie die jährliche Vorabpauschale gelten für ETFs ebenso wie für aktive Fonds.

Aktive Fonds wiederum überzeugen oft nicht durch langfristige Outperformance: Viele schaffen es nicht, ihren Vergleichsindex nach Abzug der Kosten und über längere Zeiträume zu schlagen. Zudem wirken sich hohe Gebühren und Ausgabeaufschläge negativ auf die Rendite aus – insbesondere bei kurzen Anlagehorizonten.

Was ist besser für Einsteiger: ETF oder Fonds?

Für Einsteiger mit langfristigem Anlageziel, wenig Markterfahrung und begrenztem Zeitbudget bieten ETFs eine sehr gute Kombination aus Sicherheit, Kostenkontrolle und Einfachheit. Wer einen globalen ETF wie den MSCI World oder FTSE All-World nutzt, ist bereits breit investiert und kann mit einem Sparplan schrittweise Vermögen aufbauen.

Aktive Fonds können eine sinnvolle Ergänzung sein – zum Beispiel für erfahrenere Anleger, die gezielt auf bestimmte Themen, Märkte oder Fondsmanager setzen möchten. Als alleiniger Einstieg sind sie für viele Anfänger jedoch aufgrund der Kosten und Komplexität weniger geeignet.

Fazit: Einfach anfangen und langfristig denken

ETFs bieten einen hervorragenden Einstieg für Anlegerinnen und Anleger, die mit überschaubarem Risiko, geringen Kosten und einfacher Handhabung starten möchten. Sie ermöglichen es, mit wenig Aufwand breit gestreut zu investieren und vom weltweiten Wirtschaftswachstum zu profitieren. Aktiv gemanagte Fonds bleiben interessant – aber vor allem für Fortgeschrittene, die gezielt Chancen wahrnehmen und entsprechende Zeit in die Auswahl investieren können.

Tipp: Mit Sparplänen stressfrei starten

Nutzen Sie einen Sparplan, um regelmäßig kleinere Beträge anzulegen. Der Vorteil: Sie profitieren vom sogenannten Cost-Average-Effekt, bei dem Sie bei niedrigen Kursen mehr Anteile erhalten und bei hohen weniger. Das glättet Ihre Einstiegskurse über Zeit. Viele Direktbanken und Online-Broker bieten solche Sparpläne ohne zusätzliche Gebühren an – ideal für den Einstieg mit System.

So bauen Sie langfristig ein solides Fundament auf – auch ohne Börsenprofi zu sein.

FAQs – Häufige Fragen zu ETFs und aktiven Fonds

1. Was ist der Hauptunterschied zwischen ETFs und aktiven Fonds?
ETFs bilden einen Index passiv nach, während aktive Fonds von Fondsmanagern gesteuert werden, die versuchen, den Markt gezielt zu übertreffen.

2. Sind ETFs wirklich besser für Einsteiger geeignet?
Ja, ETFs bieten eine günstige, transparente und breit gestreute Möglichkeit für langfristigen Vermögensaufbau – ideal für Einsteiger mit wenig Erfahrung.

3,Wann lohnen sich aktive Fonds trotz höherer Kosten?
Aktive Fonds können sinnvoll sein, wenn Sie gezielt auf bestimmte Branchen, Regionen oder Marktchancen setzen und bereit sind, Zeit in die Auswahl zu investieren.

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