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Fondsvermittler oder Direktbank – wo kaufen Sie Fonds günstiger?

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Fonds über Direktbank oder Fondsvermittler: Wo liegen die Unterschiede?

Wer Fonds kaufen möchte, hat in der Regel zwei Optionen: die Direktbank oder einen Fondsvermittler. Beide Wege führen zum Ziel – dem Erwerb von Investmentfonds –, doch sie unterscheiden sich deutlich in Bezug auf Kostenstruktur, Produktauswahl und Beratungsumfang.

Direktbanken agieren meist als klassische Depotbanken mit Onlinezugang und bieten neben Fonds auch andere Wertpapiere wie Aktien oder ETFs an. Fondsvermittler hingegen konzentrieren sich auf Fondsprodukte, kooperieren mit spezialisierten Depotbanken, sind meist unabhängig und bieten keinen persönlichen Anlageberatungsservice – dafür aber oft bessere Konditionen.

Ausgabeaufschläge und Depotgebühren im Kostenvergleich

Ein zentraler Kostenpunkt beim Fondskauf ist der Ausgabeaufschlag. Dieser beträgt bei klassischen Fonds bis zu 5 % – bei Direktbanken erhalten Anleger häufig einen Teilnachlass. Fondsvermittler hingegen bieten oft 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag, was den Einstieg deutlich günstiger macht.

Auch bei den Depotführungsgebühren schneiden Fondsvermittler häufig besser ab. Während Direktbanken teils pauschale oder volumenabhängige Gebühren verlangen, bieten Fondsvermittler in Kooperation mit Plattformen wie FFB, FNZ Bank (ehemals ebase) oder Fondsdepot Bank oft kostenlose Depots an – insbesondere bei regelmäßigem Sparplan oder bestimmtem Mindestvolumen.

Zusätzlich fallen bei Direktbanken für Einmalanlagen oder Verkäufe Transaktionskosten an, die abhängig vom Ordervolumen sein können. Fondsvermittler verzichten häufig auf diese Gebühren, vor allem bei Sparplänen und Fondsorders.

Übersicht: Typische Vorteile von Fondsvermittlern

  • 100 % Rabatt auf Ausgabeaufschläge bei vielen Fonds
  • Kostenloses Depot bei ausgewählten Partnerbanken
  • Keine Transaktionskosten bei Fondsorders
  • Rückvergütung von Bestandsprovisionen (je nach Anbieter)
  • Große Auswahl an Fonds vieler Gesellschaften

 
Provisionen und Rückvergütungen: Der Vorteil der Vermittler

Fondsvermittler erhalten – wie auch Direktbanken – sogenannte Bestandsprovisionen von den Fondsgesellschaften. Diese Provisionen sind in den laufenden Fondskosten enthalten und werden automatisch vom Fondsvermögen abgeführt.

Einige Fondsvermittler gehen einen Schritt weiter und bieten ihren Kunden eine teilweise Rückvergütung dieser Provisionen an. Das bedeutet: Anleger erhalten regelmäßig eine Gutschrift auf ihr Verrechnungskonto – ein zusätzlicher Kostenvorteil gegenüber der Direktbank, die diese Provision in der Regel vollständig einbehält. Die Höhe der Rückvergütung kann je nach Fonds und Volumen variieren.

Beratung und Produktauswahl: Persönlich vs. unabhängig

Direktbanken bieten auf Wunsch telefonische oder persönliche Beratung – oft jedoch beschränkt auf ein festes Sortiment hauseigener Fonds oder Produktpartner. Die Beratung ist meist standardisiert und nicht immer unabhängig. Teilweise greifen Direktbanken auf standardisierte Anlagevorschläge zurück, basierend auf digitalen Risikoprofilen.

Fondsvermittler beraten nicht, ermöglichen dafür aber Zugriff auf eine sehr breite Fondsauswahl, häufig mit mehreren Tausend Produkten unterschiedlicher Fondsgesellschaften. Anleger behalten die Kontrolle und treffen ihre Entscheidungen eigenständig – mit Unterstützung von Tools wie Fondsvergleichen, Ranglisten oder Musterportfolios. Diese Unabhängigkeit erlaubt es, gezielt kostengünstige oder thematisch passende Fonds auszuwählen.

Anlagesicherheit: Was passiert im Insolvenzfall?

Ein wichtiger Punkt, der bei der Wahl des Anbieters keine Rolle spielt, ist die Sicherheit der Geldanlage: Fondsanteile gelten als Sondervermögen und bleiben im Insolvenzfall sowohl der Bank als auch des Vermittlers unberührt.

Egal ob Direktbank oder Fondsvermittler – das Vermögen wird getrennt verwahrt und kann jederzeit auf ein anderes Depot übertragen werden. Anleger müssen sich in dieser Hinsicht also keine Sorgen machen.

Fazit: Wann lohnt sich der Fondsvermittler, wann die Direktbank?

Für kostenbewusste Selbstentscheider, die eigenständig investieren möchten, ist der Fondsvermittler in der Regel die günstigere Lösung. Vollständiger Rabatt auf Ausgabeaufschläge, häufig kostenfreie Depotführung und ggf. Rückvergütung von Bestandsprovisionen machen ihn besonders attraktiv.

Wer hingegen Wert auf persönliche Beratung, Komfort und ein umfassendes Produktangebot auch jenseits von Fonds legt, ist bei einer Direktbank gut aufgehoben – muss dafür aber mit höheren laufenden Kosten rechnen.

Letztlich hängt die Entscheidung vom individuellen Anlegerprofil ab: Wer sich gut informiert fühlt und regelmäßig investiert, kann mit einem Fondsvermittler langfristig viel Geld sparen. Wer hingegen lieber auf direkte Ansprechpartner setzt und komplexe Vermögensstrategien verfolgt, findet bei Direktbanken strukturierte Unterstützung – zu einem Preis.

Tipp: Vergleichen lohnt sich – besonders langfristig

Ein Fondsvermittler kann Ihnen im Laufe der Jahre tausende Euro sparen – allein durch den Wegfall des Ausgabeaufschlags und mögliche Rückvergütungen. Wer langfristig investiert, sollte daher die Gesamtkosten genau prüfen. Denn auch kleine Unterschiede bei Gebühren summieren sich über Jahrzehnte. Ein kurzer Kostenvergleich vor dem Einstieg zahlt sich aus – Jahr für Jahr.

FAQs – Häufige Fragen zu Fondsvermittler oder Direktbank

Sind Fondsvermittler wirklich günstiger als Direktbanken?
Ja, Fondsvermittler bieten meist vollständige Rabatte auf Ausgabeaufschläge, oft kostenfreie Depots und gelegentlich Rückvergütungen – ideal für Selbstentscheider.

Bekomme ich bei einem Fondsvermittler auch Beratung?
Nein, Fondsvermittler bieten keine persönliche Anlageberatung. Sie stellen aber Tools wie Fondsvergleiche, Musterportfolios und Ranglisten zur Verfügung.

Ist mein Geld bei Fondsvermittlern sicher?
Ja, Fonds gelten als Sondervermögen und sind bei Insolvenz der Depotbank oder des Vermittlers geschützt. Die Fondsanteile bleiben in Ihrem Eigentum.

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