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Wer in Investmentfonds investieren möchte, steht oft vor einer Vielzahl an Kosten. Eine davon ist der Ausgabeaufschlag – eine einmalige Gebühr, die beim Kauf von Fondsanteilen erhoben wird. Doch dieser Aufschlag ist vermeidbar. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Fonds ohne Ausgabeaufschlag finden, welche Anbieter besonders günstig sind und worauf Sie neben dem Aufschlag noch achten sollten. Denn gerade bei langfristigen Investitionen können bereits kleine Gebührenunterschiede erhebliche Auswirkungen auf das Endvermögen haben.
Was ist ein Ausgabeaufschlag bei Fonds?
Der Ausgabeaufschlag (auch “Agio”) ist eine Gebühr, die beim Kauf von Fondsanteilen fällig wird. Sie kann je nach Fonds bis zu 5 % des investierten Betrags betragen und dient dazu, die Vertriebskosten des Fondsanbieters zu decken. Diese Gebühr reduziert die Anfangsinvestition und kann die Rendite deutlich schmälern – besonders bei kurzfristigen Anlagehorizonten. Bei einer Investition von 10.000 Euro könnten so bereits bis zu 500 Euro als Gebühren abgezogen werden – ohne dass das Geld tatsächlich investiert wurde.
Wie finde ich Fonds ohne Ausgabeaufschlag?
Viele Anleger wissen nicht, dass der Ausgabeaufschlag in vielen Fällen verhandelbar oder komplett vermeidbar ist. Der effektivste Weg: Der Kauf über spezialisierte Anbieter wie andere Fondsvermittler, Online-Broker oder Direktkäufe bei Fondsgesellschaften. Auch zeitlich begrenzte Aktionen von Banken bieten Möglichkeiten. Zusätzlich gibt es Fonds mit einer sogenannten “Clean-Share-Klasse”, die für institutionelle Anleger konzipiert sind und häufig keine Provisionen oder Aufschläge enthalten. Diese Clean-Share-Klassen sind in der Regel institutionellen Investoren vorbehalten, nur in Ausnahmefällen über spezielle Modelle auch für Privatanleger verfügbar.
Fondsvermittler: Breite Auswahl ohne Aufschlag
Fondsvermittler sind auf den Vertrieb von Fonds ohne Ausgabeaufschlag spezialisiert. Sie eignen sich besonders für selbstbestimmte Anleger, die bereits wissen, in welche Fonds sie investieren möchten. Durch den Verzicht auf persönliche Beratung können solche Vermittler Kosten sparen und diese Ersparnis an den Kunden weitergeben. Ein Beispiel für einen solchen Anbieter ist:
- PROfinance: Vermittelt Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag und bietet gleichzeitig Zugang zu einer Vielzahl von Depotbanken und individuellen Servicemodellen.
Online-Broker und Direktkäufe
Moderne Online-Broker kombinieren günstige Handelskosten mit einem breiten Fondsangebot. Viele bieten Fonds ohne Ausgabeaufschlag sowie ETF- und Fondssparpläne an. Dabei profitieren Anleger oft von digitalen Plattformen, einfachen Kontoeröffnungen und automatisierten Sparplänen. Auch ein Direktkauf bei einer Fondsgesellschaft ist möglich. Hier entfällt der Ausgabeaufschlag oft ebenfalls, allerdings meist ohne Beratung oder Plattformkomfort. Zudem ist das Angebot häufig auf die Produkte einer einzigen Gesellschaft beschränkt, was die Diversifikation einschränken kann.
No-Load-Fonds: Was Sie wissen sollten
Der Begriff “No-Load-Fonds” stammt ursprünglich aus dem US-Markt und bezeichnet Fonds, die ohne Ausgabeaufschlag angeboten werden. In Deutschland handelt es sich dabei meist nicht um eine eigene Fondsklasse, sondern um reguläre Fonds, die über bestimmte Vertriebswege – wie z. B. Fondsvermittler – rabattiert oder vollständig ohne Aufschlag angeboten werden. Dabei sollte jedoch auf die laufenden Kosten geachtet werden, insbesondere:
- Verwaltungsgebühren (TER)
- Performance-Gebühren
Diese laufenden Kosten können sich langfristig stärker auf die Rendite auswirken als der einmalige Ausgabeaufschlag. Ein vermeintlich günstiger Fonds kann durch hohe jährliche Gebühren dennoch teurer sein als ein Fonds mit einmaligem Agio. Daher ist der ganzheitliche Blick auf die Gesamtkosten entscheidend – inklusive Depotgebühren, Transaktionskosten und gegebenenfalls Währungsumrechnungsgebühren bei ausländischen Fonds.
Fazit: So vermeiden Sie unnötige Fondskosten
Wer Fonds ohne Ausgabeaufschlag kaufen möchte, hat heute viele Möglichkeiten. Andere Fondsvermittler, Online-Broker und Direktkäufe bieten oft bessere Konditionen als klassische Banken. Wichtig ist jedoch: Der Ausgabeaufschlag ist nur ein Teil der Gesamtkosten. Auch laufende Kosten und Serviceangebote sollten bei der Fondsauswahl berücksichtigt werden. Für langfristige Anlagestrategien ist es entscheidend, Gebühren systematisch zu minimieren, da selbst geringe Unterschiede über Jahrzehnte hinweg zu mehreren Tausend Euro Unterschied im Endwert führen können. Auch steuerliche Aspekte – etwa Vorabpauschalen oder Kapitalertragssteuer bei Verkäufen – können die Nettorendite beeinflussen und sollten bei der Planung berücksichtigt werden.
Tipp: Fonds mit geringen Kosten finden
Nutzen Sie Vergleichsportale und Fondsdatenbanken wie morningstar.de oder justetf.com, um Fonds gezielt nach Kosten (TER), Wertentwicklung und Risikokennzahlen zu filtern. Achten Sie auch auf Aktionsangebote und starten Sie bei Unsicherheit lieber mit einem kleinen Betrag oder einem ETF-Sparplan ohne Mindestanlage. Ein weiterer nützlicher Ansatz: Suchen Sie gezielt nach Fonds, die in mehreren unabhängigen Rankings gut abschneiden und dabei eine niedrige Gesamtkostenquote ausweisen.
FAQs – Häufige Fragen zu Fonds ohne Ausgabeaufschlag
1. Was ist ein Ausgabeaufschlag und wie wirkt er sich aus?
Der Ausgabeaufschlag ist eine einmalige Kaufgebühr von bis zu 5 % beim Fondserwerb. Er reduziert sofort das investierte Kapital und schmälert besonders bei kurzen Laufzeiten die Rendite.
2. Wie kann ich Fonds ohne Ausgabeaufschlag kaufen?
Über Fondsvermittler, Online-Broker oder bei Direktkäufen bei Fondsgesellschaften. Auch No-Load-Fonds oder Sonderaktionen bieten Sparpotenzial – ein Vergleich lohnt sich.
3. Worauf sollte ich neben dem Ausgabeaufschlag achten?
Beachten Sie die laufenden Kosten wie TER und Performance-Gebühren. Auch Depotgebühren, Transaktionskosten und steuerliche Aspekte beeinflussen die Nettorendite.