Zinssenkung der EZB: Wie Anleger und Verbraucher jetzt reagieren sollten

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Einführung: Zinssenkung der EZB und ihre Bedeutung

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Zuge sinkender Inflationsraten erneut den Leitzins gesenkt. Mit der Senkung des Einlagensatzes um 0,25 Prozentpunkte auf nun 3,50 % und des Leitzinses um 0,60 % auf 3,65 % reagiert die EZB auf die wirtschaftliche Lage im Euroraum. Diese Entscheidung hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Sparer und Kreditnehmer. Während die Kreditkosten leicht sinken könnten, stehen Sparer erneut vor sinkenden Zinserträgen auf ihre Einlagen. Die Frage bleibt, in welchem Umfang sich diese Zinssenkung auf verschiedene Finanzprodukte auswirken wird, insbesondere auf Baufinanzierungen, Geldanlagen und Verbraucherkredite.

Auswirkungen auf Sparanlagen: Festgeld, Tagesgeld und Realzinsen

Die Zinssenkung wird sich vor allem bei den Sparanlagen bemerkbar machen. Bereits vor der Entscheidung der EZB sind die Zinsen für Festgeldanlagen spürbar gesunken. Im November 2023 betrugen die Zinsen für zweijährige Festgeldanlagen im Schnitt 3,40 %, aktuell liegen sie bei nur noch rund 2,70 %. Insgesamt sind die Zinsen bundesweit verfügbarer Festgeldangebote durchschnittlich um 0,70 Prozentpunkte gefallen. Dennoch eröffnet die niedrigere Inflationsrate von 1,90 % im August 2023 Sparern eine gewisse Chance: Der Realzins, also die Differenz zwischen Nominalzins und Inflation, hat sich verbessert. Bei einer durchschnittlichen Verzinsung von 0,80 % für zweijähriges Festgeld liegt der Realzins nun auf einem neuen Höchststand.

Sparer, die ihr Geld sicher anlegen wollen, finden derzeit bei der Ford Bank ein Angebot für einjähriges Festgeld mit 3,08 % Zinsen. Die portugiesische Haitong Bank bietet über Weltsparen 3,53 % mit Einlagensicherung bis 100.000 Euro. Ähnliche Zinssätze gibt es auch für längere Laufzeiten: Drei Jahre Festgeld bei der Haitong Bank werden mit 3,53 % verzinst, während die französische Stellantis Direktbank 3,10 % für die gleiche Laufzeit bietet.

Chancen und Risiken für Sparer: Die Treppenstrategie

Sparer, die sich nicht fest an langfristige Anlagen binden wollen, können die sogenannte Treppenstrategie nutzen. Dabei wird das Sparvermögen auf verschiedene Festgeldanlagen mit unterschiedlichen Laufzeiten verteilt. Diese Strategie bietet Flexibilität und schützt vor unerwarteten Zinssenkungen. Mit der absehbaren weiteren Zinssenkung, wie sie durch die EZB angedeutet wird, dürfte auch das Niveau der Festgeldzinsen weiter sinken. Sparer, die von den aktuellen Zinssätzen profitieren wollen, sollten deshalb zeitnah handeln.

Auf dem Tagesgeldmarkt haben sich die Zinsen zuletzt kaum bewegt. Bundesweit verfügbare Angebote werden aktuell im Durchschnitt mit rund 1,70 % verzinst. Die besten Tagesgeldzinsen liegen jedoch deutlich höher: Die deutsche XTB Bank bietet 4,21 % für drei Monate, und die schwedische TF Bank bietet 3,76 % ebenfalls für drei Monate. Trotz der Zinssenkung bleibt der Tagesgeldmarkt für kurzfristige Anlagen relativ attraktiv.

Kredite und Baufinanzierungen: Günstigere Konditionen?

Während Sparer unter den sinkenden Festgeldzinsen leiden, bleibt der Kreditmarkt weiterhin teuer. Die Zinsen für Ratenkredite sind im Vergleich zu Anfang 2022 stark gestiegen. Ein Darlehen mit einer Laufzeit von 60 Monaten, das im Januar 2022 noch zu durchschnittlich 3,70 % erhältlich war, kostete zum Jahresende 2022 bereits 5,95 %. Derzeit liegen die Zinsen im Schnitt bei rund 7,30 %. Die Zinsspanne der Angebote reicht von 5,10 % bis 12,70 %, weshalb sich ein Vergleich der Konditionen lohnt.

Die Bauzinsen haben sich seit 2022 nahezu vervierfacht. Aktuell liegt der Durchschnittszins für ein Zehnjahresdarlehen bei 3,40 %, je nach Anbieter schwankt dieser zwischen 3,00 % und 4,20 %. Im Gegensatz zu anderen Krediten werden Baufinanzierungen jedoch nur indirekt von der EZB-Zinspolitik beeinflusst. Entscheidend sind hier die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen, die als Indikator für Pfandbriefe dienen, mit denen Immobilienkredite refinanziert werden. Der Zusammenhang zwischen Inflation und Anleiherenditen ist ebenfalls relevant: Da die EZB ein Inflationsziel von rund 2 % verfolgt, wird erwartet, dass sich die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen langfristig bei etwa 2,25 % stabilisieren wird.

Langfristige Zinsbindung oder kurze Laufzeit?

Wer vor der Entscheidung steht, eine Immobilie zu finanzieren, muss überlegen, welche Zinsbindung in der aktuellen Marktlage sinnvoll ist. Kurzfristige Zinsbindungen von fünf Jahren bieten sich an, wenn man davon ausgeht, dass die Zinsen in den kommenden Jahren weiter sinken werden. Wer jedoch befürchtet, dass die Zinsen langfristig steigen könnten, sollte sich eine längere Zinsbindung sichern. Eine Zinsfestschreibung über 20 Jahre kann zwar teurer sein, bietet jedoch langfristige Sicherheit in einer volatilen Zinslandschaft.

Dispokredite: Trotz Zinssenkung weiterhin teuer

Obwohl die EZB den Leitzins gesenkt hat, bleiben Dispokredite für Verbraucher teuer. Der Durchschnittszins für Dispokredite liegt derzeit bei rund 12,00 %, und die Zinsen für Überziehungen des Disporahmens betragen im Schnitt 13,35 %. Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass der Dispokredit der teuerste Kredit ist, den Banken anbieten, und ihn nur in Ausnahmefällen und für kurze Zeit nutzen. Günstigere Alternativen wie Ratenkredite oder eine Umschuldung sind häufig die bessere Wahl.

Fazit: Was die Zinssenkung für Anleger und Verbraucher bedeutet

Die jüngste Zinssenkung der EZB wirkt sich unterschiedlich auf verschiedene Finanzprodukte aus. Für Sparer verschlechtert sich die Lage weiter: Die Festgeldzinsen sinken, und auch bei Tagesgeld ist keine deutliche Verbesserung zu erwarten. Dennoch bietet der verbesserte Realzins in Zeiten niedriger Inflation eine Chance. Kreditnehmer hingegen können von leicht sinkenden Konditionen profitieren, insbesondere bei Konsumentenkrediten. Bei Baufinanzierungen bleibt der Ausblick unsicher, da diese von der Zinsentwicklung bei Bundesanleihen abhängen. Dispokredite bleiben trotz der Zinssenkung teuer, weshalb Verbraucher gut beraten sind, nach günstigeren Alternativen zu suchen.

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