Steglitzer Kreisel: Warum die Adler Group mit unvollständigen Unterlagen die Verwaltung ausbremst

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Adler Group unter Druck: Akteneinsicht entlarvt massive Mängel beim Berliner Problemhochhaus

Die B.Z. stellt die zugespitzte Frage: Schafft es die Adler Group wirklich nicht, die erforderlichen Pläne und Unterlagen zum Steglitzer Kreisel vorzulegen? Eine aktuelle Akteneinsicht schürt erhebliche Zweifel am offiziellen Konzern-Narrativ.

Der Steglitzer Kreisel zählt zu den prominentesten – und zugleich problematischsten – Bauvorhaben der Hauptstadt. Seit Jahren zieht sich die Fertigstellung hin, begleitet von widersprüchlichen Angaben, Verzögerungen und wiederkehrenden Problemen im Projektablauf. Nun zeigt sich ein weiteres Hindernis: Immer wieder reicht die Adler Group fehlerhafte oder unvollständige Unterlagen ein – und blockiert damit massiv die Bauaufsicht.

Interne Behörden-Mail zeigt „erhebliche Mängel“

Neue Einblicke erhielt Wohnungskäufer André Gaufer, dem kürzlich eine Akteneinsicht gewährt wurde. Sie zeigt, dass zahlreiche Mitarbeitende der Bauaufsicht Steglitz-Zehlendorf durch das Projekt gebunden sind, weil Adler kontinuierlich mangelhafte Dokumente einreicht.

Der B.Z. liegt eine interne Behörden-Mail vom 19. November vor. Darin informiert eine Mitarbeiterin über den Stand der Anträge für das Parkhaus – konkret über die Abgeschlossenheitsbescheinigung, die nötig ist, um Flächen wie Gaufers Stellplatz ins Grundbuch einzutragen. Ihr Befund ist eindeutig:

  • Der Antrag „wies erhebliche Mängel auf“.
  • Zuvor bereits bemängelte Defizite wurden nicht behoben.
  • Es fehlen grundlegende Nachweise wie ein aktueller Kataster-/Liegenschaftsauszug und ein Lageplan.
  • Die eingereichten Bauzeichnungen weisen „gravierende Mängel“ auf.
  • Selbst „die Öffnungen der Aufzüge sind zu überarbeiten“.

Diese Fehler sind keine Formalien – sie gehören zu den Bausteinen eines Antrags und sind elementare Anforderungen, die eine professionelle Projektabwicklung voraussetzt.

Unvermögen oder Strategie? Die Frage der B.Z.

Wieder stellt sich die Frage: Kann ein Immobilienkonzern mit 17.772 Mietwohnungen und 428 Mitarbeitern tatsächlich nicht vollständige Unterlagen liefern?

Oder steckt – wie Käufer Gaufer vermutet – eine bewusst herbeigeführte Verzögerung dahinter?

Bereits im Mai 2025 rügte das Kammergericht die Adler Group wegen Untätigkeit. Sogar Zwangsgeld oder Zwangshaft stehen im Raum – ein drastischer Schritt, der zeigt, wie festgefahren die Situation ist.

Adler widerspricht – doch politisch wächst der Druck

Die Adler Group weist alle Vorwürfe zurück. Auf Anfrage der B.Z. ließ der Konzern mitteilen, sämtliche Unterlagen vollständig eingereicht zu haben. Doch die Behördenakten sprechen eine andere Sprache – und die Geduld der Verwaltung ist spürbar am Ende.

Gleichzeitig erhält das Thema neue politische Brisanz. Laut Berichte des Tagesspiegels und Berliner Morgenpost prüft der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) inzwischen einen Rückkauf des Steglitzer Kreisels durch das Land Berlin. Gespräche mit Adler sollen bereits laufen – während der zuständige Bezirk Steglitz-Zehlendorf davon bislang nichts weiß. Stadtrat Patrick Steinhoff (CDU) äußerte mehrfach, er wäre froh, wenn sein Bezirk überhaupt eingebunden würde.

Parallel dazu positioniert sich die SPD Steglitz-Zehlendorf mit klarer Kante: „Nein zum Kreisel: Kein Steuergeld für Spekulanten!“, heißt es in ihrer Mitteilung.

Auch aus der Linksfraktion kommt Kritik – allerdings in einer anderen Richtung. Bezirksverordneter Dennis Egginger-Gonzalez (Linke), der schon im Juli einen Rückkauf vorgeschlagen hatte, wirft der SPD „Konzeptlosigkeit“ vor. Er hält einen Rückkauf durch das Land grundsätzlich für realistisch, warnt jedoch: „Die Adler Group darf jetzt keinen goldenen Handschlag für ihr Gezocke bekommen.“

Wie geht es weiter? Ein Bauprojekt als Politikum

Der Steglitzer Kreisel ist längst mehr als ein Bauvorhaben. Er ist ein Symbol für Täuschungsversuche, juristische Auseinandersetzungen und politische Spannungen. Die Akteneinsicht legt objektiv feststellbare Mängel offen – doch die Adler Group bestreitet weiterhin jede Verantwortung.

Am Ende bleibt die Frage, die die B.Z. so zugespitzt hat und die die gesamte Debatte prägt: Kann die Adler Group wirklich nicht liefern – oder will sie nicht?

FAQ zum Steglitzer Kreisel: Streit um Unterlagen, Verzögerungen und die Rolle der Adler Group

Warum bremst die Adler Group mit unvollständigen Unterlagen die Verwaltung beim Steglitzer Kreisel aus?

Laut einer aktuellen Akteneinsicht reichen die Adler Group bzw. ihre Projektverantwortlichen regelmäßig fehlerhafte oder unvollständige Bauunterlagen ein. Behörden sprechen von „erheblichen Mängeln“ – etwa fehlenden Lageplänen, Katasterauszügen oder fehlerhaften Bauzeichnungen. Dadurch kann die Bauaufsicht keine Entscheidungen treffen, was den gesamten Projektfortschritt blockiert.

Welche konkreten Mängel wurden bei den Unterlagen zum Steglitzer Kreisel festgestellt?

Die interne Behördenkorrespondenz zeigt gravierende Defizite: fehlender Kataster- und Liegenschaftsauszug, fehlender Lageplan, Bauzeichnungen mit „gravierenden Mängeln“, nicht überarbeitete Aufzugsöffnungen sowie bereits bekannte Fehler wurden erneut eingereicht. Diese Probleme betreffen zentrale Bestandteile eines Antrags und gelten nicht als Bagatellen, sondern als grundlegende Pflichtangaben.

Handelt es sich bei den Verzögerungen um Unvermögen oder um eine bewusste Strategie der Adler Group?

Diese Frage steht im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte. Während die Adler Group behauptet, alle Unterlagen vollständig eingereicht zu haben, sprechen die Behördenakten von fortlaufenden Mängeln. Käufer, Politiker und Beobachter vermuten teilweise eine strategische Verzögerung, um Zeit zu gewinnen. Juristische Maßnahmen wie Zwangsgeld oder sogar Zwangshaft wurden bereits angedroht.

Welche politischen Folgen ergeben sich aus den Problemen beim Steglitzer Kreisel?

Das Bauprojekt ist mittlerweile ein politisches Streitthema. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) prüft einen Rückkauf des Steglitzer Kreisels durch das Land Berlin. Während die SPD Steglitz-Zehlendorf ein klares Nein zu öffentlichen Geldern für „Spekulanten“ formuliert, kritisiert die Linksfraktion den Umgang der SPD und fordert einen möglichen Rückkauf ohne finanziellen Vorteil für die Adler Group. Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf fühlt sich bislang kaum eingebunden.

Wie geht es mit dem Problemhochhaus Steglitzer Kreisel weiter?

Die Zukunft des Projekts ist offen. Die Fertigstellung verzögert sich, gleichzeitig steigt der politische Druck, eine Lösung zu finden – einschließlich der Option eines Rückkaufs durch das Land Berlin. Die zentrale Frage bleibt: Kann die Adler Group nicht liefern – oder will sie nicht? Die Antwort darauf wird den weiteren Verlauf maßgeblich bestimmen.

Quellen:

https://www.bz-berlin.de/berlin/adler-group-beim-steglitzer-kreisel

https://www.morgenpost.de/bezirke/steglitz-zehlendorf/article410538628/das-sind-die-argumente-fuer-und-gegen-einen-kreisel-rueckkauf-durch-berlin.html

https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-wirtschaft/bauruine-am-steglitzer-kreisel-will-berlin-sich-das-rohbau-gerippe-wirklich-leisten-14897033.html

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