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Eltifs 2025: Chancen, Renditepotenziale und Risiken im Überblick

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Was sind Eltifs? Eine Einführung in European Long Term Investmentfunds

European Long Term Investmentfunds (Eltifs) zählen zu den alternativen Investmentfonds und bieten Anlegern die Möglichkeit, in nicht-börsennotierte Anlageklassen wie Infrastrukturprojekte, junge Unternehmen oder Private Equity zu investieren. Obwohl Eltifs bereits seit 2015 existieren, finden sie erst in den letzten Jahren zunehmend Eingang in die Depots europäischer Anleger. Anders als klassische Investmentfonds sind Eltifs darauf ausgerichtet, langfristig Kapital für wirtschaftlich relevante Projekte bereitzustellen.

2025: Das Jahr der Eltifs – Gründe für das Wachstum

2025 könnte sich zum Wendepunkt für Eltifs entwickeln, da Schätzungen zufolge rund 50 neue Fonds auf den Markt kommen sollen. Dies würde eine Verdopplung des aktuellen Angebots bedeuten. Besonders Themen wie Infrastruktur, Private Equity und Private Credits stehen im Fokus. Die steigende Beliebtheit dieser Anlageklasse ist nicht nur auf die attraktiven Renditechancen, sondern auch auf die regulatorischen Anpassungen durch das Reformpaket „Eltif 2.0“ zurückzuführen.

Eltif-Investitionen: Demokratisierung des Investmentmarkts oder gezielte Förderung?

Eltifs bieten Anlegern die Möglichkeit, bereits mit vergleichsweise niedrigen Beträgen in Anlageklassen zu investieren, die bisher vor allem institutionellen Investoren oder sehr vermögenden Privatpersonen zugänglich waren. Doch die Europäische Union hat diese Fonds nicht nur für Anleger entwickelt, sondern verfolgt gezielt wirtschaftspolitische Ziele. Mit Eltifs soll mehr Kapital in den Ausbau der Infrastruktur, vielversprechende Neugründungen und wachstumsstarke Unternehmen fließen. Die Fonds fungieren somit auch als eine Art Wagniskapitalgeber.

Marktentwicklung: Das Volumen und die Rolle von Eltifs im Vergleich zu anderen Fonds

Gemessen an der Kapitalmenge ist der Markt für Eltifs derzeit noch überschaubar. Ende 2023 waren etwa 13 Milliarden Euro in diese Fonds investiert, was nur ein Zehntel des Kapitals entspricht, das in offenen Immobilienfonds gebunden ist. Für 2025 wird ein zusätzliches Volumen von rund 4 Milliarden Euro erwartet. Branchenkenner schätzen, dass mittlerweile mehr als 20 Milliarden Euro in Eltifs investiert wurden – Tendenz steigend. Diese Entwicklung zeigt, wie dynamisch sich diese Anlageklasse entwickelt.

Eltif 2.0: Reformen und ihre Auswirkungen auf Anleger und Anbieter

Das Jahr 2024 markierte einen bedeutenden Wendepunkt für Eltifs. Mit dem Reformpaket „Eltif 2.0“ hat die Europäische Union zentrale Hürden beseitigt, um die Fonds attraktiver zu machen. So entfällt beispielsweise die Mindestanlage von 10.000 Euro, und die Begrenzung von maximal 10 % des liquiden Vermögens eines Anlegers wurde abgeschafft. Die Investitionsquote wurde von 70 % auf 55 % gesenkt, was den Fonds mehr Flexibilität verleiht. Auch die Rückgabefristen wurden gelockert: Anleger können ihre Anteile in der Regel innerhalb von drei Monaten zurückgeben – deutlich schneller als bei offenen Immobilienfonds.

Vorteile und Herausforderungen von Eltifs als Investmentoption

Eltifs kombinieren die Eigenschaften offener und geschlossener Fonds, wodurch sie für langfristige Anleger attraktiv werden. Sie ermöglichen Investitionen in illiquide Vermögenswerte wie Unternehmen, Kredite oder Infrastrukturprojekte, die nicht kurzfristig veräußert werden können. Dennoch bieten sie durch kürzere Rückgabefristen von drei Monaten eine Flexibilität, die klassische geschlossene Fonds nicht bieten. Dies macht sie besonders für Anleger interessant, die eine Balance zwischen Rendite und Liquidität suchen.

Risiken von Eltifs: Worauf Anleger achten sollten

Wie bei jedem Investment bringen auch Eltifs bestimmte Risiken mit sich, die potenzielle Anleger genau abwägen sollten. Einige der zentralen Risikofaktoren sind:

1. Illiquidität

Eltifs sind nicht so leicht handelbar wie Aktien oder börsengehandelte Fonds (ETFs). Das bedeutet, dass Anleger ihre Anteile nicht jederzeit verkaufen können. Zwar haben viele Eltifs eine Kündigungsfrist von etwa drei Monaten, doch bleibt das Geld während dieser Zeit gebunden.

2. Marktrisiken

Die Performance eines Eltifs hängt stark von den zugrunde liegenden Anlageklassen ab, wie Private Equity, Infrastruktur oder Kredite. Veränderungen in den Marktbedingungen, wie Zinsänderungen, Konjunkturschwächen oder geopolitische Ereignisse, können die Wertentwicklung negativ beeinflussen.

3. Hohe Mindestanlagesummen

Obwohl die gesetzlichen Vorgaben gelockert wurden, setzen viele Eltifs weiterhin eine Mindestinvestition von 10.000 bis 25.000 Euro voraus. Das macht sie weniger flexibel für Kleinanleger und birgt ein Konzentrationsrisiko, wenn zu viel Kapital in nur einen Fonds investiert wird.

4. Kostenstruktur

Eltifs können mit hohen Gebühren verbunden sein. Dazu gehören Ausgabeaufschläge von bis zu 5 %, Verwaltungsgebühren und möglicherweise Erfolgsbeteiligungen. Diese Kosten können die Rendite erheblich schmälern.

5. Risiken bei spezifischen Anlageklassen

Die jeweilige Anlageklasse, in die ein Eltif investiert, birgt eigene Risiken.

  • Private Equity: Das Risiko des Totalverlusts bei Startups oder jungen Unternehmen ist höher.
  • Infrastrukturprojekte: Verzögerungen oder rechtliche Probleme können die Rendite beeinträchtigen.
  • Private Credit: Kreditausfälle oder Zahlungsausfälle können die Performance belasten.

 
6. Langfristiger Anlagehorizont

Eltifs sind für langfristige Anleger konzipiert. Wer kurzfristig Geld benötigt, könnte Schwierigkeiten haben, seine Anteile rechtzeitig zu veräußern. Für Menschen mit einer kurzfristigen finanziellen Planung sind Eltifs daher weniger geeignet.

7. Unsicherheiten durch neue Regulierungen

Obwohl Eltifs durch „Eltif 2.0“ flexibler geworden sind, könnten zukünftige regulatorische Änderungen neue Herausforderungen oder Anpassungen mit sich bringen.

Fazit: Abwägen ist entscheidend

Eltifs bieten attraktive Renditechancen, aber auch erhebliche Risiken. Anleger sollten vor einer Investition sicherstellen, dass sie den langfristigen Anlagehorizont, die Illiquidität und die spezifischen Risiken der jeweiligen Fonds gut verstehen. Eine umfassende Beratung durch einen Finanzexperten ist empfehlenswert, um sicherzustellen, dass Eltifs zur eigenen Anlagestrategie passen.

Erwartete Renditen: Potenziale und Unterschiede je nach Anlageschwerpunkt

Die Renditechancen bei Eltifs hängen stark von den zugrunde liegenden Anlageklassen ab. Experten erwarten bei Private Debt und Private Credit Renditen zwischen 5 und 7 %. Infrastrukturinvestments bieten etwa 4 %, während Private Equity höhere Renditen von über 10 % ermöglichen kann – allerdings bei entsprechend höherem Risiko. Diese Diversifikation der Renditemöglichkeiten macht Eltifs für verschiedene Anlegerprofile interessant.

Eltifs im Wandel: Die Zukunft der alternativen Investments

Die Kombination aus regulatorischen Reformen, wachsendem Interesse der Anleger und steigenden Renditechancen könnte Eltifs zu einem zentralen Bestandteil des Investmentmarkts machen. Ihre flexible Struktur und ihr Fokus auf reale Vermögenswerte bieten eine einzigartige Gelegenheit, von langfristigen Wachstums- und Infrastrukturprojekten zu profitieren. Die Zukunft der Eltifs sieht vielversprechend aus – sowohl für institutionelle als auch für private Anleger.

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